Hermann Adolf Gröne – Biographie

Hermann Adolf Gröne wird am 2. Juni 1920 als einziges Kind von Johann Gröne und Anna Gröne auf dem elterlichen Hof in Reiherholz (heute: Herbert und Bernd Horstmann) geboren. Mit Friedrich Gröne, Heinrich Gröne und Magda Hobbiebrunken hat er drei ältere Halbgeschwister aus früheren Ehen seiner Eltern.

Vier Tage nach Hermann Adolfs Geburt finden in der Weimarer Republik die ersten regulären Wahlen zum Reichstag statt. Sie sind eine klatschende Ohrfeige für das Weimarer Koalition genannte Trio aus SPD, DDP und Zentrum. Diese drei Parteien hatten bei den Wahlen zur Deutschen Nationalversammlung vom 19. Januar 1919 rund 76 Prozent erhalten und kommen nun nur noch auf 48 Prozent. Da es für eine Neuauflage unter Reichskanzler Hermann Müller (SPD) nicht reicht, bildet der Zentrums-Politiker Constantin Fehrenbach eine von der SPD tolerierte Koalition aus Zentrum, DDP und DVP.

Charakteristisch für die Wahl ist die Erstarkung der politischen Ränder. Auf der linken Seite hat die SPD viele Stimmen an die von ihr abgespaltene USPD verloren, die im Wahlkampf für eine Räterepublik nach sowjetischem Vorbild geworben hat. Am rechten Rand wiederum hat neben der DVP vor allem die nationalkonservative und in weiten Teilen antisemitische DVNP an Boden gewonnen. Zusammen mit der noch weiter links als die USPD stehenden KPD gehören dem neuen Reichstag somit gleich vier Parteien an, die die im November 1918 nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg ausgerufene Republik lieber heute als morgen zu Grabe tragen würden. Zusammen repräsentieren sie einen Stimmenanteil von 49 Prozent. Eine Konstellation, die für die Zukunft wenig Gutes verheißt.

Tatsächlich erhält die Weimarer Koalition bis 1933 keine zweite Chance, mit absoluter Mehrheit zu regieren. Viele Wähler wenden sich auch deshalb von den Parteien der politischen Mitte ab, weil sie ihnen die harten Bedingungen des 1919 von den Siegermächten diktierten Versailler Vertrags anlasten. Für dessen Zumutungen freilich tragen weder SPD noch DDP oder Zentrum Verantwortung – mögen der Dolchstoß-Legende anhängende Rechtspopulisten ihre Repräsentanten auch noch so sehr als „Verräter“ oder „Novemberverbrecher“ verunglimpfen.

Wohin der beschriebene Wahl-Trend führt, erlebt Hermann Adolf in Reiherholz nicht mehr mit: Er stirbt bereits am 6. November 1920. Als Todesursache nennt das Kirchenbuch der Gemeinde Hude „Brustkrankheit“ – ein Hinweis auf die bis Mitte des 20. Jahrhunderts immer wieder auftretende Volkskrankheit Tuberkulose. Beerdigt ist Hermann Adolf vier Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.