Ahlke Barkemeyer – Biographie

Ahlke Barkemeyer wird am 29. März 1799 als siebtes Kind von Gerd Wachtendorf und Elisabeth Wachtendorf auf dem elterlichen Hof in Nordenholz geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Dierk Wachtendorf, Grete Petershagen, Christian Wachtendorf, Gerd Wachtendorf, Johann Berend Wachtendorf und Elisabeth Schröder.

Zwischen dem 21. März und dem 5. April 1799 treffen französische und österreichische Truppen im Rahmen des Zweiten Koalitionskriegs in gleich fünf Schlachten aufeinander. Den Anfang macht die Schlacht bei Ostrach, 40 Kilometer nördlich des Bodensees. Dort behalten die von Erzherzog Karl von Teschen geführten, an Heeresstärke fast dreifach überlegenen Österreicher die Oberhand, werden aber vier Tage später in der Schlacht bei Stockach erneut angegriffen. Weitere Kriegsschauplätze sind die Region südlich des Bodensees (Schlacht bei Feldkirch) sowie Oberitalien (Schlacht bei Verona, Schlacht bei Magnano). Insgesamt kommen dabei auf beiden Seiten mehr als 10.000 Soldaten ums Leben. In der vom 25. bis zum 27. April 1799 geführten Schlacht bei Cassano kämpfen dann österreichische und russische Truppen erstmals gemeinsam gegen die Franzosen und besetzen nach ihrem Sieg die seit 1796 französisch beherrschte Metropolstadt Mailand.

Auslöser des Krieges ist der Versuch von Frankreichs Herrscher Napoleon Bonaparte, nach dem 1797 in Kontinentaleuropa erfolgreich beendeten Ersten Koalitionskrieg durch seinen Ägypten-Feldzug den Einfluss Großbritanniens im Nahen Osten zu schwächen. Das hat das Osmanische Reich auf den Plan gerufen, das sich daraufhin mit den Briten und kurz darauf mit Russland gegen Napoleon verbündet hat. Österreich ist zunächst neutral geblieben– doch weil sie Russland den Durchzug von Truppen erlaubt, sieht Frankreich die Habsburger-Monarchie ebenfalls als feindliche Kriegspartei an. Trotz vereinter Kräfte gelingt es den Koalitionären in den folgenden zwei Jahren nicht, Napoleon in die Knie zu zwingen. Am Ende bestätigt der im Februar 1801 geschlossene Friede von Lunéville weitgehend den Status quo nach dem Ersten Koalitionskrieg und stärkt damit den Anspruch Frankreichs gegenüber dem Heiligen Römischen Reich, den Rhein als natürliche Grenze anzuerkennen. Mit dem Frieden von Amiens enden im März 1802 auch die Kriegshandlungen zwischen Frankreich und Großbritannien.

Das Herzogtum Oldenburg, zu dem Ahlkes Geburtsort Nordenholz gehört, bleibt von all diesen Ereignissen zunächst unberührt. Gleiches gilt für den Dritten Koalitionskrieg, in dem Napoleon seinen Einfluss auf dem Kontinent zu Lasten Österreichs weiter ausbaut. Nach dem Vierten Koalitionskrieg (dieses Mal mit dem großen Verlierer Preußen) steigt jedoch der Druck auf Oldenburgs Regenten Peter Friedrich Ludwig, sich dem französisch dominierten Rheinbund anzuschließen. Druck, dem Peter Friedrich Ludwig im Herbst 1808 nachgibt. Trotzdem lässt Napoleon das Herzogtum zwei Jahre später gewaltsam besetzen und gliedert es zusammen mit weiteren norddeutschen Gebieten Frankreich an.

Zu diesem Zeitpunkt ist Ahlke in Nordenholz bereits seit mehr als drei Jahren Halbwaise – Vater Gerd ist im April 1807 im Alter von 72 Jahren verstorben. Den elterlichen Hof bewirtschaften vermutlich schon seit ihrer Heirat im Januar 1803 Ahlkes älteste Schwester Grete und deren Ehemann Adam Petershagen. Mutter Elisabeth, 1807 erst 52 Jahre alt, und Ahlke selbst dürften den beiden zur Hand gehen. Wer von den anderen Geschwistern 1810 ebenfalls noch auf dem Hof lebt, lässt sich nur vermuten. Die beiden ältesten Brüder Dierk und Christian sind zwar ebenfalls bereits verheiratet, wohnen aber nach wie vor in Nordenholz und arbeiten dort als Heuerleute. Der dritte Bruder Gerd heiratet 1813 kurz vor Ende der Franzosenzeit auf einem Hof in Schlüterdeich bei Berne ein.

Wie es Ahlke und ihrer Familie in den ersten Jahren nach der Vertreibung der Franzosen und der Rückkehr von Peter Friedrich Ludwig aus dem russischen Exil ergeht, liegt heute ebenfalls im Dunkeln. Schwester Grete und Schwager Adam stecken in dieser Zeit jedoch allem Anschein nach in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und müssen für den 1503 erstmals urkundlich erwähnten Hof 1818 Konkurs anmelden. Während Käufer Johann Kreye einen Neuanfang versucht, stirbt im Januar 1822 Mutter Elisabeth. Gut möglich, dass Ahlke die beiden letztgenannten Ereignisse schon nicht mehr in Nordenholz erlebt, sondern in Lintel. Von dort stammt ihr künftiger Ehemann Hinrich Barkemeyer, der zusammen mit seinen Eltern Gerd Hinrich und Anna Catrine Barkemeyer den heutigen Hof von Gerrit und Linda Schlötelburg bewirtschaftet.

Ahlke und Hinrich heiraten am 20. Februar 1824. Drei Monate später bringt Ahlke auf dem Barkemeyer-Hof den gemeinsamen Sohn Gerhard Hinrich zur Welt, dem im Laufe der Jahre mit Ahrend (Januar 1827), Johann Bernhard (Januar 1830), Hermann Heinrich (Februar 1833), Margarethe (Juli 1836), Ahlke Margarete (März 1839) und Anna Catharine Gesine (Juli 1842) sechs weitere Kinder folgen. Schwiegervater Gerd Hinrich stirbt 1825, Schwiegermutter Anna Catrine 1842.

Bis auf die jüngste Tochter Anna Catharine Gesine – sie stirbt 1843 im Alter von acht Monaten – erreichen alle Kinder das Erwachsenenalter. Drei weitere von ihnen muss Ahlke dennoch früh zu Grabe tragen lassen: Hermann Heinrich erliegt im April 1858 einer Typhus-Infektion, Margarethe im Dezember 1862 der Volksseuche Tuberkulose. Gerhard Hinrich wiederum verliert nur eine Woche vor Margarethes Tod in Etzhorn bei einem Sturz vom Dachboden sein Leben.

Ahlke selbst stirbt am 13. Mai 1870, ebenfalls an Tuberkulose. Beerdigt ist sie sechs Tage später in Hude auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche.