Anna Catharine Gesine Barkemeyer – Biographie

Anna Catharine Gesine Barkemeyer wird am 17. Juli 1842 als siebtes Kind von Hinrich Barkemeyer und Ahlke Barkemeyer auf dem elterlichen Hof in Lintel (heute: Gerrit und Linda Schlötelburg) geboren. Sie ist die jüngere Schwester von Gerhard Hinrich Barkemeyer, Ahrend Barkemeyer, Johann Bernhard Barkemeyer, Hermann Heinrich Barkemeyer, Margarethe Hoffrogge und Ahlke Margarete Barkemeyer.

Vier Tage vor Anna Catharine Gesines Geburt stirbt mit Ferdinand Philippe d’Orléans der älteste Sohn von Frankreichs König Louis-Philippe I. durch einen Kutsch-Unfall. Der designierte Thronfolger ist auf dem Weg vom Tuilerien-Palast nach Neuilly-sur-Seine, um sich dort vor einem Truppen-Besuch von seiner Familie zu verabschieden, als plötzlich die Zugpferde außer Kontrolle geraten. Beim Versuch, aus der offenen Kutsche zu springen, erleidet Ferdinand Philippe einen Schädelbruch.

Im Gegensatz zu seinem 68-jährigen Vater genießt Ferdinand Philippe in der Bevölkerung zu Lebzeiten hohes Ansehen. Das zeigt sich eindrucksvoll im Rahmen des am 3. August 1842 in der Kathedrale von Notre-Dame abgehaltenen Begräbnis-Gottesdienstes: Einem Bericht des Pariser Polizei-Präfekten zufolge füllen „unkalkulierbar große Menschenmassen“ die umliegenden Straßen. Beigesetzt wird Ferdinand Philippe anschließend in der Königlichen Kapelle von Dreux, rund 90 Kilometer westlich der Hauptstadt.

Für das schon seit längerem ramponierte Ansehen der französischen Monarchie ist es alles andere als förderlich, dass innerhalb der königlichen Familie nach der Beisetzung ein erbitterter Streit um die Nachfolge-Regelung entbrennt. Zwar rückt Ferdinand Philippes erst vierjähriger Sohn Louis Philippe Albert widerspruchslos auf die Position des Vaters. Dessen Bruder Louis – zweitältester Sohn von König Louis-Philippe I. – kann jedoch gegen den erbitterten Widerstand von Ferdinand Philippes Witwe Helene Luise durchsetzen, dass er selbst zum König aufrückt, sollte Louis-Philippe I. vor dem 18. Geburtstag des jungen Kronprinzen sterben. Eine Regelung, die letztlich nicht mehr zum Tragen kommt: Die Februarrevolution von 1848 zwingt Louis-Philippe I. zur Abdankung und verhindert, dass sowohl sein im Volk ähnlich unbeliebter Sohn auf den Thron gelangt als auch sein Enkel.

Von den revolutionären Erhebungen, die im Frühjahr 1848 auch den Deutschen Bund erreichen, erlebt Anna Catharine Gesine in Lintel nichts mit: Sie stirbt bereits am 4. März 1843, ohne dass das Kirchenbuch der Gemeinde Hude eine Todesursache nennt, und wird sechs Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude beerdigt.