Karl Bernhard Galdas – Biographie

Karl Bernhard Galdas wird am 8. August 1877 als zehntes Kind von Berend Galdas und Beta Margarete Galdas auf dem elterlichen Hof in Lintel (heute: Otto Drieling) geboren. Er ist der jüngere Bruder von Claus Hinrich Galdas, Meta Margareta Braun, Adeline Drieling, Anna Rebecca Geerken, Gesine Dangel, Johann Heinrich Galdas, Catharine Bellanga, Mathilde Sommerlott und Bertha Gesine Galdas.

In den Wochen um Karl Bernhards Geburt versucht eine in Oregon ansässige Gruppe der Nez Percé unter ihrem Anführer Chief Joseph verzweifelt, der Verfolgung durch die US-Armee zu entkommen und in Kanada Zuflucht zu finden. Begonnen hat der als Nez-Percé-Krieg in die Geschichte eingegangene Konflikt wie so häufig mit einem gebrochenen Versprechen: Im Jahre 1855 sicherte die US-Regierung den überwiegend zum Christentum übergetretenen Indianern eine rund 13.000 Quadratkilometer große Reservation auf ihrem angestammten Gebiet zu – um nach mehreren Goldfunden in der Region nur acht Jahre später einen neuen Vertrag zu präsentieren, der dieses Gebiet auf ein Zehntel der ursprünglichen Fläche hätte zusammenschmelzen lassen.

Weil sie von den geplanten Abtretungen nicht betroffen waren, leisteten mehrere Häuptlinge gegen eine entsprechende Geldzahlung die geforderte Unterschrift. Häuptling Old Joseph – der 1871 verstorbene Vater von Chief Joseph – weigerte sich jedoch, und auch nach dessen Tod bleibt die nun von seinem Sohn geführte Gruppe in ihrer Heimat. Deshalb erhält General Oliver Howard im Frühjahr 1877 den Auftrag, sie notfalls mit Gewalt zum Umzug in das für sie vorgesehene Reservat in Idaho zu zwingen.

Zunächst will Joseph verhandeln. Als jedoch junge Krieger seines Stammes aus Rache für den Mord an einem Angehörigen mehrere Siedler töten, sieht er dafür keine Grundlage mehr. Auf ihrer am 17. Juni 1877 begonnenen Flucht Richtung Norden legen die Nez Percé – darunter viele Frauen, Kinder und Alte – bis zum 5. Oktober fast 2.000 Kilometer zurück. Dabei lassen sie die ihrer Spur folgenden US-Truppen ein ums andere Mal ins Leere laufen und fügen ihnen bei mehreren Gefechten schwere Niederlagen zu. Gleichwohl häufen sich die Verluste: Beim Angriff der Armee auf ein Lager am Big Hole River am 9. und 10. August 1877 etwa sterben mindestens 40 Frauen und Kinder. Gleichwohl können die Überlebenden ihren Weg Richtung Kanada fortsetzen und werden erst 65 Kilometer vor der für sie die Rettung bedeutenden Grenze gestoppt.

Von dem 1975 im US-Fernsehfilm „Ich kämpfe niemals wieder“ dokumentierten Drama nimmt im mehr als 7.000 Kilometer entfernten Deutschen Reich vermutlich kaum jemand Notiz. Dort überlebt Karl Bernhard die Kapitulation von Chief Joseph nur um einen Monat: Er stirbt am 6. November 1877 sehr wahrscheinlich an Tuberkulose und wird drei Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude beerdigt.