Anna Johanne Elise Hoffrogge wird am 15. Februar 1880 als erstes oder zweites Kind von Heinrich Hoffrogge und Meta Catharine Hoffrogge auf dem elterlichen Hof in Lintel (heute: Hella und Kurt Bisanz) geboren. Sie ist die ältere Schwester von Diedrich Hoffrogge, Annchen Gode, Gesine Garms, Mathilde Kirchhoff, Georg Hoffrogge, Bertha Schmidt, Gerhard Heinrich Hoffrogge und Luise Schmidt. Zwei weitere Geschwisterkinder – ihr Zwillingsbruder sowie eine 1890 zur Welt gekommene Schwester – sind unmittelbar nach der Geburt verstorben und deshalb namenlos geblieben.
Einen Tag vor Anna Johanne Elises Geburt verlobt sich Prinz Wilhelm, ältester Sohn des deutschen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, mit Auguste Victoria zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Die 21-Jährige ist die älteste Tochter des wenige Wochen zuvor überraschend verstorbenen Herzogs Friedrich VIII. zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, der der Verbindung im Prinzip positiv gegenüberstand. Dasselbe gilt für Wilhelms Eltern, die sich von Auguste Victoria einen positiven Einfluss auf ihren als chauvinistisch und arrogant geltenden Sohn versprechen. Da auch die beiden Verlobten – in Adelskreisen zur damaligen Zeit durchaus nicht selbstverständlich – sehr voneinander angetan sind, gibt es nur noch ein Problem: Als Oberhaupt des Preußischen Königshauses muss Kaiser Wilhelm I. seine Zustimmung zur Vermählung geben.
Indes, damit tut sich Wilhelms Großvater schwer. Zwar ist mit dem Tod des Brautvaters, der bis zuletzt Thron-Ansprüche im mittlerweile zu Preußen gehörenden Schleswig-Holstein stellte, ein Hindernis weggefallen. Davon losgelöst hält der Kaiser Auguste Victoria jedoch für nicht standesgemäß, er hatte sich für seinen Enkel eine deutlich bessere Partie erhofft und arbeitet lange Zeit auf eine Verlobung mit der Queen-Victoria-Enkelin Elisabeth von Hessen-Darmstadt hin. Wilhelm aber bleibt standhaft und weiß dabei auch Preußens Ministerpräsident Otto von Bismarck hinter sich, der in der Verbindung eine Art Wiedergutmachung gegenüber dem Hause Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg sieht. Schließlich gibt Wilhelm I. seinen Widerstand auf und macht die zunächst nur im kleinsten privaten Kreis gefeierte Verlobung im März 1880 öffentlich. Am 27. Februar 1881 findet in Berlin die Hochzeit statt.
Zu diesem Zeitpunkt lebt Anna Johanne Elise in Lintel bereits nicht mehr. Zwar übersteht sie anders als ihr namenlos gebliebener Zwillingsbruder die Geburt, stirbt aber nur einen Tag später. Beerdigt ist Anna Johanne Elise am 19. Februar 1888 in Hude auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche.