Johann Hinrich Adolf Ahrens wird am 21. März 1883 als erstes Kind von Hermann Ahrens und Gesine Sophie Rebecca Ahrens in Hiddigwarden bei Berne geboren. Er ist der ältere Bruder von Johann August Ahrens und Heinrich Ahrens.
Eine Woche vor Johann Hinrichs Geburt stirbt in London im Alter von 64 Jahren der deutsche Philosoph und Gesellschafts-Theoretiker Karl Marx. An der Beerdigung am 17. März 1883 auf dem Highgate Cemetery nehmen auf Wunsch des Verstorbenen nur engste Familienangehörige und Freunde teil – darunter sein treuer politischer Weggefährte Friedrich Engels und Wilhelm Liebknecht, der für die SPD-Vorläuferpartei SAP im Berliner Reichstag sitzt. In der auf Englisch gehaltenen Trauerrede würdigt Engels Marx als „Revolutionär“ sowie als den „bestgehassten und bestverleumdeten Mann seiner Zeit“, dessen Name und Werk „durch die Jahrhunderte fortleben“ werde.
In London hat der gebürtige Trierer Marx mit kurzen Unterbrechungen rund die Hälfte seines Lebens verbracht, nachdem er im Herbst 1843 mit Ehefrau Jenny wegen der rigiden Zensur aus Deutschland ausgereist und als politisch unbequemer Staatenloser auch in Frankreich und Belgien nicht willkommen war. Seinen Lebensunterhalt in der britischen Hauptstadt verdient Marx unter anderem als Korrespondent für mehrere internationale Zeitungen. Dabei ist er allerdings auf regelmäßige Zuwendungen des Fabrikantensohnes Engels angewiesen, der mit ihm im 1848 veröffentlichten „Kommunistischen Manifest“ zum Umsturz der bestehenden Gesellschaftsordnung aufgerufen hatte. Die letzten Londoner Jahre sind gekennzeichnet von materieller Armut und persönlichen Schicksalsschlägen: Im Dezember 1881 stirbt Ehefrau Jenny an Krebs, im Januar 1883 dann seine Lieblingstochter Jenny Longuet. Von ihrem Tod erholt sich Marx, selbst bereits seit längerem schwer lungenkrank, nicht mehr.
Dazu, dass seine Prophezeiung eintritt und der Name Karl Marx tatsächlich bis in die heutige Zeit hinein fortlebt, trägt Friedrich Engels in den folgenden Jahren eine Menge bei. So publiziert er zahlreiche von Marx verfasste und bislang unveröffentlicht gebliebene Schriften, darunter auch die Bände 2 und 3 seines Hauptwerks „Das Kapital“. Er hält Verbindung zu führenden Vertretern der Arbeiterbewegung in nahezu allen europäischen Ländern, insbesondere aber in Deutschland. Zusammen mit Wilhelm Liebknecht und anderen Vertretern des linken Flügels forciert Engels eine Abkehr der 1890 in SPD umbenannten SAP vom eher reformorientierten Gothaer Programm des Jahres 1875 hin zum 1891 verabschiedeten, wieder stärker marxistisch ausgerichteten Erfurter Programm. Bis zu seinem Tod im August 1895 beaufsichtigt er zudem die Übersetzung der Marxschen Werke ins Englische, Französische und Russische sowie in diverse andere Sprachen.
Als die Asche von Friedrich Engels am 27. September 1895 fünf Seemeilen vor dem englischen Seebad Eastbourne im Meer versenkt wird, sind wie bei der Beerdigung von Karl Marx zwölf Jahre zuvor nur engste Verwandte und Weggefährten anwesend. In Hiddigwarden wiederum muss sich Johann Hinrich im Zeitraum zwischen diesen zwei Bestattungen von ebenfalls zwei engen Familienmitgliedern verabschieden: Im Frühjahr 1894 sterben innerhalb weniger Wochen Mutter Gesine Sophie Rebecca und Bruder Johann August, beide an Tuberkulose. Vater Hermann heiratet daraufhin im Mai 1897 – unmittelbar nach Johann Hinrichs Konfirmation und Schulentlassung – Gesine Drieling aus Lintel, die ihren Richtung Reiherholz gelegenen Hof (heute: Gerhard Sedlaczek und Frank Peters) seit dem Tod von Ehemann Adam sechs Jahre zuvor weitgehend alleine bewirtschaftet hat.
Mit seinem Vater und dem 1889 geborenen Bruder Heinrich zieht Johann Hinrich daraufhin nach Lintel, wo neben ihm und den drei Genannten noch Gesines achtjährige Tochter Martha zum Haushalt gehört. Ein für beide Familien neuer Anfang, zu dem Johann Hinrich durch seine Mitarbeit auf dem Hof vermutlich maßgeblich beiträgt. Vermutlich deshalb, weil auch er zum Zeitpunkt des Umzugs sehr wahrscheinlich schon jenen Krankheitserreger in sich trägt, der Mutter und Bruder einige Jahre zuvor das Leben gekostet hat. Wie sehr ihn das in seiner Arbeitskraft behindert und ob es sich bei dem Erreger um das Mycobacterium tuberculosis handelt oder um das durch Verzehr von nicht abgekochter Kuhmilch übertragene Mycobacterium bovis, darüber lässt sich mehr als 120 Jahre später nur spekulieren. Fakt ist, dass Johann Hinrich am 23. Januar 1901 den Kampf gegen die damals noch als „Schwindsucht“ ins Kirchenbuch der Gemeinde Hude eingetragene Volksseuche Tuberkulose verliert. Beerdigt ist Johann Hinrich zwei Tage später auf dem Friedhof der St.-Elisabeth-Kirche in Hude.